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Chronik der Schützengesellschaft Bütschwil

Die SG Bütschwil feiert in diesem Jahr ihr 165 jähriges Bestehen. Im Jahre 1990 schrieb das Ehren-
mitglied Max Meier eine Jubiläumschronik zum 150. Geburtstag dieses Vereins, zugleich führten die
Aktivmitglieder unter dem Präsidium von Martin Hollenstein ein Jubiläumsschiessen durch.

Im Nachschlagwerk von Max Meier, welcher in den Jahren 1950 bis 1953 die SG Bütschwil präsidierte,
ist eine ausführliche Vorgeschichte über die Wirren der napoleonischen Zeit und der nachfolgenden
Helvetik bis hin zum Sonderbundkrieg zu lesen. In diese zuletzt erwähnte Zeit gehörte auch die Gründung
des Schweizerischen Schützenvereins, welcher im Jahre 1824 ein erstes Eidgenössisches Freischiessen
in Aarau organisierte. Das grosse Freischiessen von 1838 in St. Gallen war sicher Anlass genug, um auch
in Bütschwil an die Gründung einer Schützengesellschaft zu denken.

Anno 1840 besprachen fünf beherzte mit vaterländischer Gesinnung wohl ausgerüstete Männer die Gründung
einer Schützengesellschaft. Bereits im Jahre 1845 gab es einen Mitgliederbestand von 35 Schützen, welche
am Sonntagsgottesdienst von der Kanzel aus die Einladung zum Endschiessen erhielten. Geschossen wurde
in Gottes freier Natur, möglichst nahe bei Wirtschaften. Anfänglich schossen die wackeren Eidgenossen mit
dem Stutzer und im Jahre 1869 wird der Hinterlader bei Gesellschaftsschiessen zugelassen. Ab 1877 war
dann der Schiessplatz bei der Brauerei, bis die rasante 1811 Munition kam und damit auch verschärfte
Schiessvorschriften.

Im Jahre 1920 geben die Bütschwiler an einer ausserordentlichen Bürgerversammlung grünes Licht für einen
Scheibenstand mit Zugscheiben, dies mit einem Kredit von Franken 31'400.-. Ein Jahr später musste das
Standeröffnungsschiessen welches auf den 23. und 24. April angesagt war, wegen starken Schneefalls um
eine Woche verschoben werden.

Im Jahre 1925 wird die Schützenstube von Bütschwil erstmals in einem Protokoll erwähnt.

Man schrieb das Jahr 1950, als dieses Schützenfest nachgeholt wurde. Es beteiligten sich 444 Schützen
aus 15 Sektionen an diesem Jubiläumsschiessen.

Die Gattin des Chronisten, Frau Meier und Richard Blöchlinger wählte man als Gotte und Götti bei der
Fahnenweihe des zweiten Vereinsbanners im Jahre 1969.

Im Jahre 1973 begann die Ära der Gebrüder Hollenstein, in diesem Jahr löste Hans, aus der besagten
Familie von der Rüti stammend Alois Senn als Präsident ab.

Als die Führung des Vereins an Martin Hollenstein überging schrieb man das Jahr 1979. Mit dem Architekten
und Aktivmitglied Meinrad Raschle wagte sich der Präsident mit einer stattlichen Helfercrew im Jahre 1984
an den Bau eines Pistolenstandes. Damit wollte man dem 25 und 50 m Schiessen im freien, ein Ende setzen.
Dieses Werk ist dank überaus vieler Frondienststunden, insbesondere von Jakob Egli welcher alleine über
3’000 Stunden im Einsatz stand, vollumfänglich gelungen und versieht den Dienst bis heute. Am Ende der
1980 Jahre wechselte der Pistolenchef von Georg Breitenmoser an Pius Hollenstein, welcher heute noch
dieses Amt ausübt.

Wieder unter dem Patronat von Martin Hollenstein und Meinrad Raschle und der fast lückenlosen hilfsbereiten
Fronarbeiter der Pistolenanlage, vier Jahre zuvor, entsteht im Winter 1988 -1989 die Sanierung der 300 m
Schiessanlage mit elektronischer Trefferanzeige inklusive einer neuen Schützenstube. Im April konnte man
im „ Alttoggenburger“ lesen, in Bütschwil wird elektronisch geschossen. Mit Freuden zeigten die Schützen ihre
neue Anlage der Bevölkerung mit einem Tag der offenen Tür. Kurz nach diesen Freudentagen kam im August
1989 die traurige Nachricht, dass Jakob Egli, der grosse Schaffer beider Schiessanlagebauten im Alter von
65 Jahren diese Welt verlassen musste.

Im 1990 besuchte man nicht nur das Eidgenössische Feldschiessen in Winterthur, man führte auch ein
Jubiläumsschiessen zum 150 jährigen bestehen der SG Bütschwil durch. Aus 63 Sektionen erstatteten
erfreulicherweise insgesamt 1263 Schützen ihren Besuch bei diesem Jubiläumsschiessen ab. Die Kranz-
quote lag bei 42 %.

Mit der Teilnahme bei der Schweizerischen Gruppenmeisterschaft in Olten, im Jahre 1992, erreicht die SG
Bütschwil einen speziellen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte im   300 m Bereich. Mit den Schützen Arnold
Gehrig, Roman Hollenstein, August Meile, Josef Mullis und Hans Widmer und unter der Führung des
Gruppenchefs, Meinrad Raschle, geht dieser grandiose Final in die Vereinsgeschichte ein, nur winzige zwei
Punkte fehlten für das Superfinale bei dieser Schweizerischen Endausmarchung.

Mit einem Standartenweihschiessen wateten die 300 m wie die Pistolenschützen im Jahre 1994 auf. Die
grosse Arbeit hatte sich gelohnt. Der Besuch von 1044 Schützen auf die lange Distanz, sowie die 250
Pistolenschützen bedeuteten die schöne Belohnung für den grossen Aufwand aller Vereinsmitglieder,
welchem zu dieser Zeit Georg Breitenmoser als Präsident bevorstand.

Der Besuch der Eidgenössischen Schützenfeste in Thun 1995 und Bière 2000 bleiben für die Teilnehmer in
besonders guter Erinnerung. Im Berner Oberland und im Welschland pflegte man die Kameradschaft in
besonderer Weise. Die Hitzetage in Thun und die vom Winde verwehten Schüsse in Bière hinterlassen bei
den Akteuren nie versiegende Spuren.

Der Präsidentenwechsel zur Jahrtausendwende leitete das Vereinsschiff fliessend von Georg Breitenmoser
an Patrick Holenstein über, dies zumindest bei den Vereinsmitgliedern.

Das Jahr 2004 geht, wie viele andere auch in die Vereinsgeschichte der Gegenwart ein. Mit dem 1.
Putzstockschiessen, dem der Erlös der elektronischen Scheibenanlagesanierung zu gute kommen soll, ge-
bührt das Prädikat einsame Spitze. Nicht nur die Helfer aus den eigenen Reihen leisteten dazu ihren Beitrag,
nein auch die Schützen aus den Sektionen aus weiten Teilen der Ostschweiz erstatteten bei den Bütschwiler
300 m Schützen einen Besuch ab. Die 1043 Teilnehmer waren ausschlaggebend für den Entschluss nach der
Uraufführung, das Putzstockschiessen weitere vier Jahre unter den Fittichen von Ehrenmitglied Georg
Breitenmoser durchzuführen.

Das Schiessjahr 2004 ist unter dem Jungschützenleiter August Meile, ebenfalls unter dem Prädikat speziell
gut zu verankern. Die 25 Jugendlichen welche eine Ausbildung im Sturmgewehrschiessen erfahren durften,
qualifizierten sich unter anderem mit Andreas Gehrig und Benjamin Stillhart für den Finaltag am St. Galler
Kantonalschützenfest. Ebenso schafften zwei Gruppen den Ostschweizer Gruppenfinal und eine Gruppe
sogar den Schweizerischen Final im Albisgüetli.

Was wäre ein Verein ohne treue Mitglieder und dessen Vorstandsmitglieder. Dieser Obolus bleibt auch
nach 165 Jahren Vereinsgeschichte aufrecht erhalten. Für dieses gelingen ist der Präsident nach wie vor
auch massgeblich beteiligt. Deshalb ist es auch verdient an dieser Stelle die Vereinspräsidenten in dieser
Vereinsgeschichte zu verankern.

Die Ehrenmitglieder der Schützengesellschaft Bütschwil